Winterdienst der Stadt Eupen
Räumen
Ab Mitte November steht im Bauhof der Winterdienst bereit, der zu jeder Tages- und Nachtzeit kurzfristig aktiviert werden kann.
Die Räumfahrzeuge können erst mit ihrer Arbeit starten, wenn ausreichend Schnee gefallen ist. Leider können keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen werden. Denn Salz hat nicht die Fähigkeit, große Mengen fallenden Schnee als präventive Schicht auf der Straße zu schmelzen.
Die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs erfolgt vorwiegend durch das Räumen der Straßen mit einem Schneepflug, der an einem LKW angebracht ist.
Streuen
Nachdem eine Straße geräumt wurde, wird Salz gestreut. So wird die Fahrbahn schnellst möglich wieder freigelegt.
Es wäre nicht nur eine Salzverschwendung und äußerst ineffizient, bereits vor dem Schneeschieben zu streuen, sondern würde das Wasser-Salz-Schnee-Gemisch unter bestimmten Temperatur- und Salzdosierungsbedingungen sogar wieder gefrieren lassen. Deshalb sieht der Winterdienst der Stadt Eupen davon ab, den fallenden Schnee zu salzen.
So viel Salz braucht es, um Schnee zu schmelzen
Bei einer Schneedecke von 5 cm auf der Fahrbahn und einer Fahrbahntemperatur von -1 °C sind 375 g Salz pro m² erforderlich, um diese 5 cm Schnee zu schmelzen.
Am Donnerstag, 9.1.2025 sind etwa 15 cm Schnee gefallen. Um diese Schneemenge zu schmelzen, würden somit 1,125 kg Salz pro m² benötigt.
Menge Salz die auf einer Fläche von 10 x 10 cm ausgebracht werden müsste um 15 cm Schnee zu schmelzen.
Rechenbeispiel
Das Bauhof-Team räumt ein Straßennetz mit einer Gesamtlänge von rund 103 km. Bei einer durchschnittlichen Straßenbreite von 5 Metern ist insgesamt eine Fläche von etwa 515.000m² zu streuen.
Um die gefallenen 15 cm Schnee am 9.1.2025 mit Salz zu tauen, wären also rund 579 Tonnen Streusalz nötig gewesen. Damit hätte man alle Straßen einmal streuen können.
Als Anhaltspunkt: Die Provinz Lüttich lagert 300 Tonnen Salz pro Winter für die Stadt Eupen. Aktuell sind noch 185 Tonnen verfügbar.
Die maximal einstellbare Salzmenge, die von den Streugeräten ausgebracht werden kann, beträgt 45 g/m². Das Fahrzeug müsste die Straßen also 25-mal abfahren, um diese Menge Salz zu streuen.
Bei einsetzendem Schneefall lässt sich auch nicht vorhersagen, wie viel Schnee fallen wird und wie viel Salz dementsprechend „vorbeugend“ gestreut werden müsste.
Die Stadt Eupen streut bei ihren Einsätzen rund 10 bis 15 gr./m².
Routen der Räumfahrzeuge
Die beiden Räumfahrzeuge der Stadt Eupen fahren zuerst die Steigungen der Hauptverkehrsstraßen ab sowie die Strecken für Busse und Rettungsdienste.
Danach werden die übrigen Hauptverkehrsstraßen geräumt. Für diese Route benötigen die Fahrzeuge etwa drei Stunden. Im laufenden Verkehr dauert dies natürlich länger und die Fahrzeit kann sich verdoppeln.
Die beiden Kleinlastwagen, die die Nebenstraßen und Wohngebiete abfahren, benötigen etwa fünf Stunden für ihre Route.
Der Winterdienst der Wallonischen Region räumt die Regionalstraßen Herbesthaler Straße, Aachener Straße, Vervierser Straße, Lascheterweg, Rotenberg, Oestraße, Haasstraße, Schilsweg, Talsperrenstraße, Monschauer Straße, Malmedyer Straße, Frankendelle, Kehrweg, Kaperberg und Hookstraße.
Einsatzzeiten
Bei Glatteis oder geschlossener Schneedecke startet der Winterdienst um 4 Uhr morgens, damit die Straßen für den Berufsverkehr frei sind.
Beginnt es im Laufe des Tages zu schneien, können die Räumdienste nur im laufenden Verkehr eingesetzt werden.
Wir danken allen für ihr Verständnis, dass bei plötzlich einbrechendem Schneefall nicht alle Straßen gleichzeitig geräumt werden können.