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9. Mai 2023

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Stadt Monschau zu Gast in Eupen

Über Grenzen hinweg zusammenarbeiten - das war die Devise als Bürgermeisterin Claudia Niessen ihr Pendant aus Monschau, Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer, am Freitag, 5. Mai in Eupen begrüßte.

Die beiden Gemeinden wollen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Austausch intensivieren. Und so ging es im Tagesverlauf immer wieder um Projekte und Arbeitsweisen, die sich bewährt haben und vielleicht auch jenseits der Staatsgrenze einen Mehrwert darstellen. „Durch die Perspektive des anderen lernt man auch immer etwas über sich selbst“ so Dr. Carmen Krämer.

 

Die Gäste aus Monschau von links nach rechts: Sabine Andres, Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer, Franz-Karl Boden, Björn Schmitz und Oliver Krings.

Hilfeleistungszone DG

Und so ging es gleich los mit einem informellen Austausch in der Hilfeleistungszone DG. Zeit gewinnen im Notfall hat hier oberste Priorität. Naturgemäß ist es in einer Grenzregion auch mal so, dass nicht unbedingt die eigenen Teams am dichtesten dran sind. Über Pilotprojekte sucht man nach Wegen, um über Grenzen hinweg schlagkräftig zu sein, wenn jede Sekunde zählt.

„Dem Feuer ist egal, wo die Staatsgrenze verläuft.“, bringt es Bürgermeisterin Claudia Niessen auf den Punkt. Abkommen und Verträge zwischen Gemeinden und Feuerwehrzonen sollen hier Abhilfe schaffen. Die Gespräche dazu sind bereits weit fortgeschritten.

Erstes Waldbrandfahrzeug in Belgien

Nicht ohne Stolz zeigte man der Monschauer Delegation dann auch das erste Waldbrandfahrzeug in Belgien, ein Neuzugang am Eupener Kehrweg. Auch bei Überschwemmungen tut es gute Dienste, so Kommandant Francis Cloth. Angesichts der immer heißer werdenden Sommer und der großen Waldflächen in der DG, aber auch mit Blick auf das Hohe Venn arbeitet man am Kehrweg auf eine Waldbrandeinheit hin: Insgesamt 4 Fahrzeuge und 16 speziell ausgebildete Personen gehören zu solch einer Einheit, die auf die gesamte DG verteilt werden soll.

Ebenso verschafft ein neues Alarmierungssystem im Notfall einen schnellen Überblick über die verfügbaren Einsatzkräfte. „In der Zentrale weiß man dann sofort, wer tatsächlich kommt und man kann den Einsatz effizient planen.“, erklärt Francis Cloth.

Ketteniser Dorfgruppe

Vom Kehrweg aus machte sich die Delegation auf den Weg nach Kettenis. Hier wurde das Viertelessen besucht. Kettenis ist einer von fünf Standorten der Mittagstische auf dem Gemeindegebiet. Die Küche des Alten- und Pflegewohnheim St. Joseph beliefert sie alle. Bestehende Infrastrukturen werden so optimal genutzt.

Und dies ist nur eine der Synergien des Mittagstisches in Kettenis, der im dortigen Jugendheim angesiedelt ist. Wenn die Senioren zum Beispiel Feste feiern, dekoriert die Jugend. Dafür bringen die Senioren den Ehrenamtlichen der Dorfwerkstatt öfter mal einen Kaffee rüber. Im Container um die Ecke machen sie kaputte Elektrogeräte wieder flott. Rund 500 Auftragsscheine wurden im vergangenen Jahr ausgefüllt. „Geräte waren es aber noch mehr, denn die Leute bringen häufig mehrere gleichzeitig vorbei.“, erklärt Hans Niessen von der Ketteniser Dorfgruppe.

Schulcampus in der Unterstadt

Nach einem informellen Austausch mit dem Gemeindekollegium im Rathaus ging es nahtlos weiter zum Schulcampus in der Unterstadt. Claudine Heuschen ist Direktorin der beiden städtischen Grundschulen SGU (Städtische Grundschule Unterstadt) und ECEF (école communale pour enfants d’expression française). Den Schulhof sowie gewisse Räumlichkeiten nutzen die Schulen gemeinsam. Auch hier wird Kooperation großgeschrieben.

Die dritte Schule im Bunde ist das ZFP (Zentrum für Förderpädagogik), das ebenfalls auf dem Campus angesiedelt ist. „Der Schulhof wird in Kürze noch umgestaltet“, erzählt Claudine Heuschen. „Er soll inklusiv werden.“

Dann ging es vorbei am Raum für Psychomotorik, an der EAS-Klasse für Kinder, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind und weiter zur didaktischen Küche.

Wieder auf dem Schulhof angekommen und pünktlich zum Ende des Schultags endete auch der Eupen-Besuch der Monschauer Amtskollegen. Mit vielen Eindrücken und Ideen im Gepäck machten sie sich auf den Rückweg, jenseits des Hohen Venns.