Gärtnern in Zeiten des Klimawandels

Nach den Bauarbeiten und der Entfernung der durch Schädlinge befallenen Buchsbäume gibt es am Kreisverkehr Klosterstraße, Aachener Straße und Rathausplatz nun neue Sandbeete. Hier wachsen trockenheitsresistente Stauden und Gräser, ergänzt durch offene Sandflächen.
Diese Sandflächen bieten Lebensräume für im Boden nistende Wildbienen.

Mit dem Anlegen der Beete nach diesem Pflanzkonzept wird getestet, ob dieser Ansatz eine ausbaufähige Möglichkeit ist, pflegeleichte und attraktive öffentliche Grünflächen zu gestalten. Diese sollen zudem den zunehmenden Wetterextremen standhalten.

Die Besonderheit des Pflanzbeets ist die 20 cm dicke Sand- und Kiesschicht, die den darunterliegenden Boden vor Austrocknung schützt und gleichzeitig als Nistmöglichkeit für Wildbienen dient. Die helle Sandschicht reflektiert Sonnenstrahlen besser als dunkle Gartenerde. Sie vermindert eine übermäßige Erwärmung und Austrocknung im Sommer.

Die mehrjährigen, tiefwurzelnden Stauden und Gräser wachsen durch die Sandschicht hindurch und versorgen sich so auch in längeren Trockenperioden gut mit Wasser und Nährstoffen. Unkraut kann sich hingegen schwerer durch die Sandschicht kämpfen und ist leichter aus dem Sand zu entfernen. Dies erleichtert die Pflege der Beete.

Das Sandbeet ist nicht nur nachhaltig und pflegeleicht, sondern fördert auch die Artenvielfalt und ist das ganze Jahr über attraktiv. Die ausgewählten Stauden bleiben auch nach der Blüte im Herbst stehen. Zudem bilden sie mit den Gräsern ein schönes Gesamtbild, das Insekten Schutz bietet. Ergänzt wird das Beet durch immergrüne Pflanzen sowie Totholz und Wurzeln, die ebenfalls Lebensraum und Nistplätze für Wildbienen und andere Insekten bieten und auch im Winter interessante Akzente setzen.

• Wassersparend: Weniger künstliche Bewässerung nötig, besonders in Trockenzeiten.
• Weniger Unkraut: Unkraut wurzelt meist nur in der Sandschicht und ist damit leichter zu entfernen.
• Langanhaltende Blütenpracht und Winterattraktivität: Dekorative Pflanzen, die auch nach der Blüte ein schönes Gesamtbild bieten.
• Förderung der Biodiversität: Lebensraum für Wildbienen, Insekten und weitere Tierarten durch offene Sandbereiche und strukturelle Elemente wie Totholz.